Das perfekte Projekt finden - Teil 1
Wer Jobangebote und -beschreibungen liest, findet immer wiederkehrende Floskeln und Formulierungen. Auf den ersten Blick erscheinen diese Texte nur informativ. Doch wer sich diese genauer anschaut, erfährt viel mehr über das Unternehmen und das Projekt – Positives wie auch Negatives.
Über uns…
Noch bevor die Stellenbeschreibung auf den Job eingeht, folgt meistens eine etwas längere Passage über das Unternehmen selbst. Wer hier genau hinschaut, kann daraus schon Rückschlüsse auf die Firma, die Arbeitsweise und das Projekt gewinnen. Wird der Firmengründer in den Himmel gelobt, herrscht meistens eine starke Hierarchie und wenig Flexibilität. Ist das Unternehmen Teil eines internationalen Netzwerks? Auch hier gilt: Die Anweisungen und Entscheidungen kommen meistens von der Zentrale oder dem Hauptsitz des Unternehmens. Wer sich hier richtig positioniert, erhält vielleicht schon bald das Angebot, länger zu bleiben und übernommen zu werden.
Aber auch ein Mittelständler kann überzeugen. Meistens sind es Familienunternehmen und das heisst kollegiales Miteinander, per Du mit dem Chef. Ausserdem sollte man die familiäre Atmosphäre mögen und sich gerne privat einbringen. Wenn es mit der Chemie stimmt, ist die Folgebeauftragung sicher.
Wichtig sind auch Formulierungen wie: „Wir sind ein erfolgreiches, innovatives Unternehmen, das seit Jahren rasant wächst …“. Wenn es um Gewinnmaximierung und Marktdominanz geht, bedeutet das oft für die Spezialisten viel Stress und Leistungsdruck. Aber Unternehmen, die wachsen, bieten wiederum ideale Voraussetzungen für Karrieren und spannende Projekte.
Unser Tipp: Meistens findest du hier schon wichtige Informationen über das Unternehmen. Recherchiere und informiere dich über Projekte, Tochterunternehmen und Expansionspläne. Damit wirst du im Vorstellungsgespräch auf jeden Fall punkten.
Wir suchen…
Meistens wird eine „eierlegende Wollmilchsau“ gesucht, die alles kann, jung und noch am Anfang ihrer Karriere ist. Diese Anforderungslisten sind manchmal recht lang und erschrecken mehr, als sie einladend wirken. Keine Angst, diese Liste ist eine Wunschliste und kein absolutes Muss.
Die wichtigsten Eigenschaften und Qualifikationen stehen meistens immer ganz oben. Diese sollten passen. Die Anforderungen, die am Ende stehen, sind diejenigen, auf die das Unternehmen gegebenenfalls verzichten kann. So kannst du schnell herausfinden, welche Anforderungen für diesen Job am wichtigsten sind und welche eher zweitrangig.
Achte auch auf Schlüsselwörter wie „erforderlich“, „unabdingbar“, „notwendig“ oder „setzen wir voraus“. Diese zeigen dir, welche Anforderungen auf jeden Fall gewünscht werden.
Anforderungen: mehrjährige Berufserfahrung
Bei diesem Punkt kannst du gut abschätzen, wie viel Expertise tatsächlich verlangt wird. Bei 1-2 Jahren Berufserfahrung als Spezialist ist das eher ein Junior-Level. Wer mehr als vier Jahre Berufserfahrung wünscht, sucht jemanden in einer Senior-Position. Falls du diese Erfahrungen aber nicht vorweisen kannst, musst du überlegen, ob es vielleicht andere Argumente gibt, mit denen du punkten kannst, z. B. langjähriges Branchen-Know-how.
Anforderungen: selbständige Arbeitsweise
Wer als Spezialist erfahren ist und lange genug im Beruf arbeitet, kann normalerweise selbstständig arbeiten. Deshalb sind solche Formulierungen oft nur eine nichtssagende Floskel. Hinter dieser Anforderung kann sich aber auch ein chaotisches Unternehmen verstecken. Frage genau nach, was mit „selbstständiger Arbeitsweise“ gemeint ist bzw. wie dort die Arbeitsstrukturen und Teams agieren. Im schlimmsten Fall landest du in einer Firma, in der du dich selbst einlernen musst.
Anforderungen: Teamfähigkeit
Sicherlich eine der häufigsten Floskeln – Teamfähigkeit ist eigentlich für jeden Job ein Muss, schliesslich arbeitet man fast immer mit Menschen zusammen. Aber was bedeutet diese Teamfähigkeit? Denn diese Anforderung ist für einen Vertriebler im Aussendienst anders als für einen Mitarbeitende im Grossraumbüro, der mit zwanzig Kollegen zurechtkommen muss. Frage aber nicht im Vorstellungsgespräch, was unter Teamfähigkeit im Unternehmen verstanden wird. Formuliere die Frage eher in die Richtung: „Wie arbeiten die einzelnen Teams hier zusammen?“
Anforderungen: Unterstützung unserer …
Andere Teams und Kollegen zu unterstützen ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Bei dieser Formulierung ist aber nicht klar, ob du einem Kollegen als Assistenten zuarbeiten sollst oder ob sie partnerschaftlich zusammenarbeiten. Ein wichtiger Punkt, den du vorher klären solltest.
Wir hoffen, dass wir dir die Formulierungen und Beschreibungen in den Projektangeboten etwas genauer erklären konnten. Noch mehr Wissenswertes findest du übrigens im zweiten Teil unseres Artikels.
Und falls du Fragen hast: Bosshard Partner steht an deiner Seite und berät dich umfassend, damit du als ICT-Spezialist den Job findest, der am besten zu dir passt. Frage uns einfach. Wir unterstützen dich gerne.